Eigene Hard- und Software für Virtual Reality zu erstellen, begleitet mich bereits seit den 1990er Jahren.
Leider waren während dieser Zeit keine erschwinglichen und dennoch akzeptabel funktionierenden Video-Brillen verfügbar waren. Was ich in die Hände bekommen konnte, war daher entweder selbst konstruiert - oder für zu viel Geld von zu schlechter Qualität und verfügte über Blickwinkeln von gerade mal 32°.
Mein erster, selbst erstellter VR-Helm mit Handschuh aus den 1990er Jahren. Die Auflösung betrug pro Auge 320x200 Pixel in Farbe - dafür aber bereits in stereoskopischem 3D. Das Headtracking erfolgte per Ultraschall.
Nun scheint mit Oculus Rift endlich der Durchbruch gelungen zu sein. Erfreulicher Weise werden die Developer Kits nun seit letzter Woche ausgeliefert. Mein im Herbst 2012 bestelltes Exemplar sollte ich daher nun hoffentlich bald in den Händen halten können. Mit über 100° Blickwinkel, einem eingebauten Motion-Tracker und einer zeitgemäßen Bildauflösung klingt das alles schon sehr verlockend :-)
Damit ich auch gleich voll loslegen kann, sobald die Oculus Brille eintrifft, bereite ich nun das Körper- und insbesondere Handschuh-Tracking vor.
Als Grundlage dazu dienen eine Kinect und ein Cyberspace-Handschuh aus den 1990er Jahren.
Die alte und neue Hardware auf einen Blick
Dank des Kinect SDK von Microsoft war es recht einfach, das Körper-Tracking innerhalb weniger Stunden so umzusetzen, dass Kopf- und Hand-Positionen korrekt erkannt und visualisiert werden.
Die Elektronik des Handschuhs ist ebenfalls 20 Jahre alt und misst nur die Krümmung der Finger - nicht aber die Drehung im Raum. Noch dazu ist die Baugröße für heutige Maßstäbe unattraktiv groß.
Cyberspace-Elektronik aus den 1990er Jahren - groß und leider nur wenig leistungsfähig
Aktuell ersetze ich daher die Elektronik gegen eine auf Arduino Basis und spendiere dem Ganzen einen 9DOF Lage- und Bewegungssensor.
Die neue Elektronik im Test-Aufbau. Sieht auf den ersten Blick nicht sonderlich kleiner aus ;-) Aber am fertigen Handschuh selbst befindet sich später nur noch die kleine, rote Platine in der Mitte.
Auch die Messung des Lichtflusses durch die Glasfaser-Optik des Handschuhs kann der Arduino dank seiner analogen Eingänge prima übernehmen.
*Als einzige Bauteile der ursprünglichen Elektronik bleiben die IR-LEDs und IR-Empfangsdioden zur Messung der Glasfaser-Krümmung erhalten.